Wo bleibt der Umbau der Lindwurmstraße?!

Quelle: BI Lindwurmstr.

Die Zahlen sind eindeutig: immer mehr Radfahrer*innen und Fußgänger*innen nutzen die Lindwurmstraße – während der Autoverkehr stetig abnimmt:

9300

Radfahrer*innen

Täglich auf der Lindwurmstraße

70

Prozent

Mehr Radverkehr seit 2011

35

Prozent

Weniger Autoverkehr seit 2011

Worum geht es?

Eigentlich liegt es auf der Hand: Die Lindwurmstraße braucht mehr Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen.

Denn die Lindwurm ist nicht nur ein Ausdruck der autogerechten Stadt, sie ist auch ein Unfallschwerpunkt.

Zugleich ergaben Datenzählungen, dass der Radverkehr von 2011 bis 2020 um 70 Prozent gestiegen und der Autoverkehr um 30 Prozent gesunken ist.

Deshalb ist es nicht mehr zeitgemäß, dass dem Autoverkehr vier Fahrspuren und zwei Parkspuren zur Verfügung stehen, während Rad-  und  Fußverkehr sich eine viel zu enge Fläche teilen, auf der es ständig zu Konflikten kommt.

Das Münchner Mobilitätsreferat (MOR) hat im Sommer 2023 einen Entwurf vorgelegt, der den neuen Gegebenheiten Rechnung trägt: eine Fahrspur der Autos kommt weg, dafür bekommen Radfahrende einen geschützten Radweg. Die Fußwege werden verbreitert und die Gewerbetreibenden erhalten Lieferzonen, die nach ihren Bedürfnissen maßgeschneidert sind. Nach 20 Uhr können dort dann wieder die Anwohner parken. Und die Gastro hätte sogar Platz für Freischankflächen.

Win-Win-Win-Win könnte man also meinen – wenn nur nicht der Umbau im Januar 2024  vom Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter höchst persönlich unerwartet von der Tagesordnung genommen worden wäre!

Wer wir sind

„Lindwurmstraße für alle“  ist ein Bündnis aus über 180 Bürger*innen, die sich in politischen Gremien und der Presse für den Umbau engagieren.

Wir sind Anwohner*innen, die darauf warten, dass die Lindwurmstraße endlich eine zeitgemäße Infrastruktur bekommt.

Nachbar*innen, die täglich mit ansehen, wie es zu tatsächlichen Kollisionen oder Gerade-noch-Glück-gehabt-Situationen auf den Fuß- und Radwegen kommt.

Eltern, die den Verkehr in München mit großer Sorge sehen – auf den Schulwegen im Allgemeinen und in der Lindwurmstraße ganz besonders.

Schulkinder, die dringend darauf warten, dass auch ihre Belange im Verkehr ernst genommen werden.

Gewerbetreibende, die sich Verkehrssicherheit für Passant*innen und Kund*innen und eine Aufwertung ihres Geschäftsumfeldes wünschen.

Darum ist uns allen die schnellstmögliche Umsetzung der vorgesehenen Interimslösung zwischen Goetheplatz und Sendlinger Tor ein besonderes Anliegen.

Unsere Forderungen

1Wir möchten, dass die vom Mobilitätsreferat (MOR) der Stadt München öffentlich vorgestellten Umbauten der Lindwurmstraße schnellstmöglich und wie geplant bis spätestens 2028 umgesetzt werden.

2Wir fordern die ebenfalls geplante Interimslösung zwischen Goetheplatz und Sendlinger Tor bis zum finalen Umbau als geschützten Radfahrstreifen („Protected Bikelane“)  –  ohne weitere Verzögerungen, also möglichst schon 2025. Diese Abmarkierungen können kurzfristig und flexibel umgesetzt und gegebenenfalls nachkorrigiert werden und dienen dem sofortigen Schutz der Radfahr*innen und Fußgänger*innen. Jeder Tag, an dem die Lindwurm nicht umgebaut wird, ist ein Tag, an dem schreckliche Unfälle passieren können – und auch werden.

3Wir fordern, dass die Lieferzonen nach dem Umbau konsequent für Gewerbetreibenden nutzbar und frei gehalten werden, sodass der Wirtschaftsverkehr sicher, zuverlässig und effizient abgewickelt werden kann. Lieferzonen sind ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit und zur Verkehrswende, deren Freihaltung endlich von Polizei und Verwaltung konsequent geahndet werden muss.

4Wir fordern die Aufhebung der Radwegpflicht in der Lindwurmstraße ab der Aberlestraße, bis der Umbau der Lindwurmstraße abgeschlossen ist. So könnten Radfahrende, die sich sicher fühlen und schnell fahren möchten, die Situation auf dem schmalen Radweg entlasten.

Planung des Mobilitätsreferats

Ziele der Umgestaltung

  • Erhalt durchgehend
    straßenbegleitende Baumreihen
  • Bauliche Radwege
    => Erhöhung der Verkehrssicherheit
    durch Trennung Rad- und Fußverkehr
  • Lieferzonen / Parkbereiche
    pro Straßenabschnitt
Quelle: © lindwurmstrassefueralle.de

Was ist denn nun das Problem?

  • schmale bis sehr schmale Radwege, teilweise in sehr schlechtem baulichem Zustand
  • Radfahrer*innen für Rechtsabbiegende schwer sichtbar
  • hohes Fußgängeraufkommen
  • wenig Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen
  • fast durchgehend beidseitig Längsparkstreifen
  • 71% der Fläche stehen Autofahrer*innen zur Verfügung

Und was soll dort passieren?

  • Bessere Aufteilung des öffentlichen Raumes
  • 49% der Fläche für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen
  • heutiger Radweg kommt zur Gehwegfläche hinzu
  • außerhalb Kreuzungen nur noch ein Fahrstreifen
  • Parkbuchten für Liefer- und Kundenverkehr sowie für nächtliches Anwohnerparken